Der historische Vorgängerbau der Parzelle Hühnermarkt 16, das klassizistische Haus um 1800, unterschied sich von der umgebenden Fachwerk-Bebauung in Bauweise und äußerer Erscheinung: Das bei den Fachwerkhäusern typische Element der in den Stadtraum vorspringenden Geschosse gab es hier nicht. Das Gebäude zeichnete sich durch eine strenge Gliederung mit nur fein angedeuteten Gurtgesimsen aus. Das vorgeschlagene Bauwerk erinnert an seinen historischen Vorgänger, zeigt hierbei aber sein eigenes Gesicht.

Die Fassadengestaltung zum Hühnermarkt greift das Prinzip des historischen Vorgängerbaus auf und übersetzt es in eine zeitgemäße Form. Die wesentlichen gestaltprägenden Elemente wie die Viererteilung im Erdgeschoß, die horizontal gegliederte Putzfläche sowie die Anordnung der fünf Fenster je Geschoß wurden übernommen, aber in verfeinerter Form ausgeführt: Die Gurtgesimse sind als vorspringende Naturstein-Bänder aus rotem Sandstein ausgeführt. Die Fenster-Einfassungen aus Sandstein sind bündig wie Intarsien in die hell eingefärbte Putzfläche eingelassen. Im Wechselspiel hierzu sind die Rahmen der Fenster sowie der Erdgeschoß-Verglasungen und Türen fein profiliert. Das Erdgeschoß ist mit rotem Sandstein bekleidet. Das Bauwerk ruht auf einem Basaltsockel. Oben findet die ruhige Putzfassade ihren Abschluß in einem einfachen, weit vorkragenden Trauf–Gesims. Das darüber befindliche Dach besitzt eine graue Schiefer-Deckung.

Bauherr: Stadt Frankfurt am Main

Adresse: Frankfurt, Hühnermarkt 16

Leistung: Leistungsphase 1-3 HOAI, Leitdetails, künstlerische Oberleitung

Wettbewerb: 1.Preis 2011
Bauzeit: 2012 – 2018

Architekt: VALENTYNARCHITEKTEN Köln

Projektpartner: Bernd Driessen
Team: Ingo Hütter, Thomas Wientgen

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